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Für Director Kazutoyo Maehiro war die Rückkehr zu Final Fantasy Tactics mehr als ein Projekt. "Es war dieses Spiel, das mich ursprünglich zur Spieleentwicklung gebracht hat", erklärt er. Noch heute diene ihm das Spiel als emotionaler Anker. Die Initiative zum Remake entstand aus dem Wunsch heraus, das Strategie-RPG auch der heutigen Spielergeneration zugänglich zu machen. Da das Original auf modernen Plattformen nicht mehr verfügbar war, bestand Handlungsbedarf.
Eine große Herausforderung lag darin, dass die Original-Entwicklungsdaten nicht mehr vorlagen. "Wir hatten keine Ressourcenverwaltung wie heute. Änderungen wurden direkt in den vorhandenen Code geschrieben", so Maehiro. Das Team rekonstruierte das Original zunächst mithilfe eines Emulators, stellte jedoch fest, dass sich auf diesem Weg keine modernen Standards umsetzen ließen. Daher entschied man sich für eine vollständige Neuentwicklung - mit zwei Versionen: einer klassischen, die dem Original möglichst nahekommt, und einer erweiterten Enhanced-Version.
Die Enhanced-Version bietet zahlreiche Verbesserungen gegenüber dem Original. Neben einer grafisch vollständig überarbeiteten Benutzeroberfläche wurde auch die Spielmechanik angepasst. Maehiro betont: "Gutes Spieldesign reicht heute nicht mehr, wenn die Steuerung nicht intuitiv funktioniert." Ein modernes Autosave-System sowie neue Zugänglichkeitselemente sind nun Teil der überarbeiteten Version.
Ein wesentlicher Fokus lag auf der inhaltlichen Vertiefung der Story. Viele damals gestrichene Dialoge wurden jetzt ergänzt. Charaktere wie Agrias oder Mustadio erhalten mehr Sprechanteile, etwa während der Gefechte. Maehiro erklärt: "Wenn Charaktere jetzt in bestimmten Kämpfen teilnehmen, äußern sie sich zum Geschehen - nicht nur aus dramaturgischen Gründen, sondern auch zur Erklärung ihrer Motivation." Die neue Sprachausgabe machte Anpassungen der Dialogstruktur notwendig, um die Gespräche natürlicher wirken zu lassen.
Zur besseren Einordnung der Ereignisse wurde das Feature State of the Realm integriert - eine Art interaktive Chronik, die zwischen den Kämpfen verfügbar ist. Sie vermittelt Hintergrundwissen zur Handlung in zeitlicher Abfolge. Ergänzt wird dies durch Botengänge; kleine Aufträge, die aus dem Original übernommen und in der Enhanced-Version grafisch überarbeitet wurden. Sie zeigen die alltäglichen Probleme der Bevölkerung in Ivalice und bieten den Spielern eine Möglichkeit, ihre Einheiten weiterzuentwickeln.
Für neue Spieler hat das Team konkrete Einstiegshilfen parat. Producer Shoichi Matsuzawa empfiehlt etwa, zu Beginn einen Bogenschützen mit Ritterfähigkeiten zu kombinieren. Die Fähigkeit "Waffenbruch" (Rend Weapon) könne im frühen Spielverlauf effektiv eingesetzt werden. Maehiro ergänzt: "Zwei Nahkämpfer, zwei Fernkämpfer und ein Heiler sind ein gutes Grundsetup." Fortgeschrittene Spieler könnten später mit Redekunst oder Statusveränderungen taktische Tiefe erzeugen.
Trotz seines strategischen Anspruchs sei The Ivalice Chronicles auch für Serienneulinge geeignet, betont Matsuzawa. "Es enthält klassische Final-Fantasy-Elemente wie Jobs und Beschwörungen, ist aber auch eine abgeschlossene Geschichte für sich." Ein anpassbarer Schwierigkeitsgrad soll helfen, Berührungsängste abzubauen. Kazutoyo Maehiro sieht in der Neuauflage eine Hommage an das Original und eine Einladung an eine neue Generation: "Es erfüllt mich mit Stolz, dass das Spiel auch heute noch so viele Fans begeistert." Die Mischung aus Bewahrung und Weiterentwicklung sei der Schlüssel, um das Erbe von Final Fantasy Tactics in die Gegenwart zu übertragen.
Final Fantasy Tactics: The Ivalice Chronicles kommt am 30.09.25 in Europa in den Handel.