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Gamefront: Die aktuelle Ausgabe


Daten:

System: PSP
Entwickler: Capcom
Vertrieb: Capcom
Version: PAL
Test in GAMEFRONT # 49


Der 'Monster Hunter' empfiehlt: Frische Dino-Keule mit Action-Rollenspiel-Beilage in edler Optik für bis zu vier Spieler.



Dorfbewohner sammeln Pilze im Schatten riesiger Bäume, friedliche Aptonoth-Saurier weiden sich am satten Grün der Ebene. Doch im Unterholz lauert der Tod: Erbarmungslose Bestien sind heiß auf einen Snack aus Menschenfleisch.

Den Spieß umzudrehen, ist Aufgabe des 'Monster Hunters'. Der Spieler ist als Jäger für die Obhut der winzigen Kokoto-Siedlung verantwortlich. Zwischen Handwerks- und Ausrüstungsladen sowie Versammlungshalle erledigt er für Häuptling und Gilde eine Vielzahl von Such- oder Jagdaufträgen: Drachenei stehlen, seltene Sushi-Fische fangen oder ein Kampf gegen den mächtigen Velocidrome.

Den Fleischfresser und sein Rudel erspäht der Steinzeit-Waidmann beim Grasen am Flusslauf: Aus Verfolgersicht pirscht man sich an, löst Knochenschwert-Hieb und Combo-Attacke mit der Dreieckstaste aus.

Einige verwundete Kreaturen flüchten, doch viele revanchieren sich mit wilden Bissen. Springen sie aus dem Sichtbereich, lässt sich die Kamera wie in Zelda mittels Schultertaste neu ausrichten. Nach hitzigem Gefecht wird die Beute zerlegt: Rohes Fleisch brutzelt im Lagerfeuer via Minispiel zum deftigen Steak, das sich später gut verkaufen lässt. Aus Hautschuppen fertigt der Schmied bessere Äxte, Armbrust und Rüstung. Erstklassige Ausrüstungsgegenstände verbessern die Attribute: Im widerstandsfähigen Kampfpanzer steigen Ausdauer und Blockfähigkeit.

Nicht nur im Gefecht lässt sich Nützliches ergattern. Beim Durchsuchen von Wald, Tal und Höhle findet man eine Fülle von Objekten, die sich kombinieren lassen: Verlorene Lebensenergie heilt ein Mix aus Kräutern und blauem Pilz, Knochenhülse und Nadelthunfisch ergeben durchschlagskräftige Munition.

Spielerisch zur PS2-Fassung identisch, bietet die PSP-Version neue Missionen und Inhalte. So gibt's im Kokoto-Dorf jetzt eine Farm: Die ansässigen Felyne erlauben den begrenzten Abbau von wertvollen Rohstoffen, die es sonst nur in der Wildnis gibt.

Ein Online-Modus fehlt, Mehrspieler-Monsterjagden sind nur im ad-hoc-Modus möglich. Die Gilde bietet Jagdaufträge und ähnliche Herausforderungen wie in der Solokampagne für bis zu vier Teilnehmer an. Ausschließlich zu zweit geht man auf Schatzsuche, in der einzigartige Gegenstände als Belohnung winken.




Auf der PlayStation2 präsentierte sich Monster Hunter noch als farbloses Online-Rollenspiel der Mittelklasse. Die Freedom-Fassung hat Capcom hingegen zu einem wahren PSP-Glanzstück aufpoliert, das um Klassen besser ist und optisch eine Menge hermacht.

Die Spielareale sind groß und üppig texturiert, bieten mit weitläufiger Ebene, Berggelände oder Höhle reichlich Vielfalt. Die Bildrate bleibt stets konstant.

Monster Hunter Freedom setzt dem Ideenreichtum des Jägers kaum Grenzen und fordert auch etwas Taktik: Der Spieler blendet eine riesige Wyvern mit einer Blitzbombe, zerhackt sie dann risikoreich mit Schwerthieben oder lockt sie mittels Fleischköder in eine Sprengfalle. Während des Getümmels ist man stets Herr der Lage, was auf der PS2 eher selten der Fall war.
Der breite PSP-Bildschirm sorgt für Übersicht, und Attacken gelingen durch Knopfdruck viel leichter als auf PS2, wo man noch mit dem schwammigen Analogstick schlagen musste.

Wie es sich für eine zünftige Treibjagd gehört, geht's nicht allzu komfortabel zu. Ständig die Kamera nachstellen und Urzeitviecher ruckzuck ohne "Lock-On"-Funktion erlegen - Capcom macht dem Spieler viel Arbeit! Doch ein Nachteil ist das Fehlen einer automatischen Zielerfassung nicht: Die Angreifer wechseln im Gefecht häufig die Position, durch freies Zielen reagiert man schneller auf geänderte Angriffsmuster und Situationen.

Einige Aspekte stören den mobilen Reviergang: Heilen ist während eines Gefechts quasi unmöglich, da man erst umständlich die Waffe einstecken muss. Kadaver verschwinden schon nach wenigen Sekunden; steht man mehreren Bestien gegenüber, sind zuerst erschlagene Saurier nicht mehr verwertbar.

Schließlich haben es Fernkampfspezialisten unnötig schwer. Sie müssen auf eine robuste Rüstung verzichten und ihre Beute kompliziert mit dem trägem Fadenkreuz aufs Korn nehmen.

Der ad-hoc Mehrspielermodus ist eine nette Zugabe. Allerdings werden sich wohl nur selten drei Mitstreiter finden lassen. Eine Online-Anbindung hätte mehr Sinn gemacht!

Dennoch bereitet die üppige Einzelspielerkampagne für rund fünfzig Stunden Spaß. Nicht zuletzt wegen der unzähligen Gegenstände und deren Kombinationsmöglichkeiten: Wer lange an der richtigen Mischung aus Pilz oder Kräutern tüftelt, erhält unerlässliche Utensilien für den Kampf ums Überleben. Kämpfen, sammeln, kombinieren: Die Dino-Jagd bietet inhaltlich mehr als auf PS2 und überzeugt mit erstklassiger Präsentation.





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