Home / News
Reviews
Contact
News Archiv

Print Magazin
Gamefront: Die aktuelle Ausgabe


Facts:

System: PSP
Entwickler: Rockstar
Vertrieb: Take-Two
Version: USA
Test in GAMEFRONT # 47 November 2005


Die Stadt findet keine Ruhe: Jetzt sucht Toni Cipriani Liberty City heim, und das erstmals mit Unterstützung von Mehrspieler-Modi.



1998, Liberty City. Toni Cipriani kehrt in die Stadt der Gewalt und Verbrechen zurück. Einst ein angesehnes Mitglied der Leone Familie, beginnt er seine kriminelle Karriere von ganz unten. Schauplatz ist dieselbe Stadt wie in GTA3, das einige Jahre später handelt.

So ist das Straßennetz der drei Stadtteile Portland, Staunton Island und Shoreside Vale weitgehend mit dem von GTA 3 identisch. Einige Gebäude sind neu oder sehen anders aus. Dafür sind fast alle Gegenstände wie Waffen, versteckte Pakete woanders zu finden.

Am Spielablauf hat sich nichts verändert: Toni erledigt für verschiedene Auftraggeber Morde, Diebstähle oder Kurierfahrten. Man bessert dadurch sein Konto auf, investiert die Kohle in ein Dutzend Waffen und Munition. Autos und die neu hinzugekommenen Motorräder klaut man sich von der Zivilbevölkerung und parkt sie im Unterschlupf in der Garage. Zu den Nebenaufgaben gehören nicht nur die üblichen Taxi- und Polizeimissionen, sondern auch der Einsatz als Autoverkäufer: Mit einem Interessenten auf dem Beifahrersitz muss man dessen gewünschten Fahrstil bravourös an den Tag legen, dann ist der Kunde vom Vehikel überzeugt.

In Slash TV metzelt man nach Lösen der 'Portland Chainsaw Masquerade' Mission Herscharen von Gegnern in einem Schiff in Stücke. In den 7 Mehrspielermodi kämpfen sich bis zu sechs Freunde via Ad Hoc durch Liberty City. Man liefert sich klassische Deathmatches (Liberty City Survivor), zerstört Limousinen (Protection Racket) und klaut im Capture The Flag Stil das Fahrzeug der Gegner.




Da passt nichts mehr drauf: Rockstar hat die UMD bis zum Rand vollgestopft und lässt eine der besten GTA-Welten auf dem Handheld entstehen. Die größte Neuerung stellen die hervorragenden Mehrspieler-Varianten dar, so dass man endlich auch mal mit seinen Freunden die Stadt unsicher macht.

Die Zielerfassung ist mit GTA 3 oder GTA Vice City (dt. Vers.) auf der Xbox identisch: Schultertaste drücken zum anvisieren, die zweite zum schießen und Ziel wechseln via Digikreuz. So kommt man damit nach kurzer Eingewöhnungszeit zwar zurecht, doch erfasst die Waffe auf PSP bei hohem Passantenaufkommen oft nicht den Gangster, sondern Zivilisten - derweil feuern die Gegner weiter aus allen Rohren. Nur auf der PS2 ist aufgrund von vier Schultertasten das Zielen sehr viel präziser. Die Musik deckt ein breites Spektrum ab und ist angenehm zu hören, wenngleich es auch weniger Songs als in GTA Vice City (dt. Vers.) und GTA San Andreas sind.

Das Bild ist gestochen scharf, und durch die 16:9 Darstellung ist die Übersichtlichkeit in Liberty City höher als damals in GTA 3. Pop-Up ist in der Ferne kaum zu sehen, dafür werden ein paar nahe Objekte wie Lichtkegel einer Lampe oder eine Textur an einer Hauswand weich eingeblendet. Leichtes Ruckeln ist nur bei Kameraschwenks zu sehen, was ja fast schon normal in der Serie ist. Die Weitsicht ist enorm, denn von Portland aus sieht man die Hochhäuser von Staunton Island.

Speicherpunkte in Portland und Shorside Vale liegen zentraler, was Fahrten zu den Auftraggebern beschleunigt. Auch die Motorräder tragen dazu bei, schlängelt man sich mit ihnen doch blitzschnell durch den Verkehr. Besonders auf den langen Straßen von Staunton Island ein Spaß!

Die Kameraführung entspricht der von GTA 3 und GTA Vice City (dt. Vers.), ist aber etwas verbessert: Jetzt ist die Kamera beim Autodiebstahl drehbar, so dass man genau wie in GTA San Andreas einen heranstürmenden Cop sofort sieht. Ebenfalls aus San Andreas hat Rockstar die höhenverstellbare Kamera beim Autofahren übernommen, was zu mehr Übersicht führt.

Erstklassig ist die Einbindung bekannter Charaktere aus den übrigen Episoden sowie die Verknüpfung ihrer Handlungsstränge. Das setzt sich auch in den Radiostationen und auf Werbetafeln fort, ebenso in der Anleitung und im Internet - dort findet man spielbegleitende Websites von Paulie's Revue Bar, LIPS 106 FM, uvm. Besonderer Schwerpunkt liegt auf GTA Vice City (dt. Version), so dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann ein Vice City Stories angekündigt wird. Toni hat beim Autodiebstahl sehr viel weniger flotte Sprüche drauf als C.J. und Tommy Vercetti.

Die Autos schlittern etwas mehr und sind schwieriger zu handhaben. Das spielt sich im Laufe der Zeit ein, nur die Sportwagen neigen immer noch gerne zum rutschen. Der Schwierigkeitsgrad ist noch niedriger als in GTA San Andreas: In Portland erledigte ich jede Mission gleich beim ersten Mal, erst auf Staunton Island wird's etwas schwerer.
Was Rockstar immer noch nicht korrigiert hat, ist der Waffenkauf. Denn es wird während des Kaufs nicht angezeigt, welche Waffe man gerade besitzt: Will man ein neues MG kaufen, welches das bisherige ersetzt, ist nicht zu sehen, welches MG man eigentlich gerade hat.

GTA Liberty City Stories ist zwar nicht so komplex und groß wie GTA San Andreas, doch bündelt es in seiner Kompaktheit alle Stärken der Serie: Variantenreiche Missionen, derber Humor und eine mitreißende Geschichte, die besonders durch das Einbinden von Charakteren und Ereignissen aus anderen GTA-Teilen profitiert. Der hohe Umfang mit all seinen Nebenmissionen lässt die Spielzeit locker auf über 100 Stunden anschnellen.
Und selbst nach dem Abspann fährt man immer wieder gern mal durch Liberty City, kämpft gegen Gangs und lauscht der coolen Musik während der Stadtrundfahrt.


Testmuster von: ACME - The RPG Experts



Zurück zur Startseite | Impressum | GAMEFRONT Abo Übersicht Reviews