HOME REVIEWS CONTACT NEWS ARCHIV

Harvestella - Alle Rätsel, Geheimnisse, Bosskämpfe und Missionen.


Harvestella [001] Silentium eine Zeit des Todes naht [Deutsch] Let's Play Harvestella


Harvestella Komplettlösung Die Lösung zum Switch Rollenspiel Sehe einfach alles von mir ;) https://bit.ly/2UYQtyK Kanalmitglied werden und exklusive Vorteile erhalten: https://bit.ly/3jNlu0U

Harvestella für Switch und PC: Unsere Spielinfos zur Komplettlösung

Landwirtschaft und JRPG? Nein, das ist keine originelle Formel. Das Ganze wurde schon von Rune Factory erfolgreich durchgekaut und unters Volk gebracht. Dennoch beeindruckt Harvestella von Live Wire zahlreiche Spieler, das auf der Unreal Engine 4 läuft: Die detailreiche Grafik und der mitreißende Soundtrack verpackten die altbewährten Spielmechanismen in ein so frisches Spielerlebnis, dass Harvestella zu einem Überraschungs-Hit wurde.

Ein großer Pluspunkt von Harvestella ist nämlich, dass der Fokus des Spiels nicht zu sehr auf der ermüdenden Landwirtschaftssimulation liegt. Im Kern ist es ein handlungsgetriebenes Rollenspiel, das mit Elementen aus dem Action-Adventure-Genre und den beliebten Landwirtschaftssimulationen bereichert wurde: Im erfolgreichen Landwirtschafts-Simulator von Giants Software verdient man z.B. Geld durch Feldarbeit und die Nutzung oder Ausleihe von landwirtschaftlichen Geräten. Im Karrieremodus strebt man nach Erfolg als Landwirt, indem man Felder bewirtschaftet und von kleineren zu größeren Maschinen aufsteigt. Das Wirtschaftssystem beeinflusst Preise und erfordert geschickte Planung. Derart komplexe System findet man in Harvestella nicht vor.

Ackerbau und andere Katastrophen

Worum geht's? In einer lebendigen und bunt gestalteten Welt pflanzen Spieler ihre eigenen Feldfrüchte an. Fernab der harten Feldarbeit knüpfen sie Freundschaften mit den Dorfbewohnern und müssen die Wahrheit hinter eine großen Katastrophe, die die Welt geißelt, aufdecken.
Harvestella Komplettlösung Switch
Die Geschichte beginnt, als der Spieler mitten im so genannten "Silentium" erwacht: Das ist eine Katastrophe, die sich immer wieder pünktlich zum Jahreszeitenwechsel ereignet und so fürchterlich ist, dass sie alles Leben bedroht: Genau wie mittlerweile in Deutschland verdorren die Feldfrüchte auch in der Fantasy-Welt von Harvestella, während ein tödlicher Staub durch die Gassen schwebt, der verhindert, dass der Spieler sein Zuhause verlässt. Home Office ist keine Option, denn irgendwann will man wieder raus aufs Feld und unter die Leute. Dumm nur, wenn das Silentium von Jahr zu Jahr länger dauert.

Das Abenteuer führt die Spieler durch fünf Orte der charmanten Welt. Da gibt es zum einen Nemea, eine Stadt, wo das ganze Jahr über hübsche, duftende Blumen blühen. Wer es chillig mag, der besucht Shatolla - zum Austoben lockt in der Stadt am Meer ein cooles Nachtleben. Lethe ist ein beschauliches Dorf mit zauberhaften Farben zu jeder Jahreszeit. Winterlich geht es in der Hauptstadt Argen zu, die stets schneebedeckt ist.

Charakter-Editor aus den 90ern

Zu Beginn erstellt man seinen Helden in einem mageren Charakter-Editor: Wenig Optionen, die sich auf die Änderung der Haar- und Hautfarbe und die Auswahl eines von zwei Körpertypen beschränken, sind nicht mehr zeitgemäß und werden von anderen Spielen besser umgesetzt. Da hätte mehr drin sein müssen. Aber egal: Der Held ist ohnehin schweigsam und leidet praktischerweise unter Gedächtnisschwund, so dass er sich an den beschränkten Editor sowieso nicht mehr erinnern kann. Er bekommt ein Stückchen Land spendiert und kann sich darauf austoben. Ratsamer als Ackerbau und Viehzucht ist es hingegen, der Hauptgeschichte zu folgen.

Harvestella hat einen Kalender, wechselndes Wetter und Jahreszeiten. Die Tage sind an ein Zeitlimit gebunden, aber das ist nicht sehr streng. Der Spieler bekommt verschiedene Aufgaben: Er kann Leute retten, verloren gegangene Gegenstände suchen, Waren transpotieren oder einem alten Mann helfen, seine Brieffreundin - so nannte man Personen, die vor dem Email-Zeitalter mit Stift und Papier kommunizierten - wiederzufinden.

Harvestella handelt in einer Welt, die langsam verfällt. Doch obwohl sie vor die Hunde geht, sieht sie immer noch ganz hübsch aus. Die Menschen in der Welt haben ihre eigenen Leben, ihren Alltag und ihre Sorgen. Die Dialoge in der Spielwelt sind allesamt witzig, charmant und mitreißend. Sowohl die Hauptgeschichte als auch die Nebenmissionen profitieren von der starken englischen Lokalisierung; denn die deutschen Texte wirken etwas lustlos und lesen sich manchmal so aufregend wie die Hausordnung vom Ordnungsamt. In der Geschichte hat es der Spieler schon früh mit aufregenden Zeitreisen zu tun und stolpert auch ein komisches Einhorn, das sich ihm als Miniboss in den Weg stellt. Die Welt ist durchaus glaubhaft aufgebaut, obwohl sie in einem Fantasy-Spiel eingebettet ist.

Etwas verstaubt, etwas simpel: Gameplay mit Tücken

Viel Licht, viel Schatten: Punktet Harvestella mit Welt, Menschen und Geschichte, so kommt das Gameplay nicht in die Gänge. Die Kämpfe sind zu primitiv und simpel. Das hat natürlich den Vorteil, dass man schnell den Durchblick hat und sich gut zurechtfindet. Doch erfahrene Spieler rümpfen die Nase und fühlen sich unterfordert. Nervig: Rennen und Ausweichen liegen auf derselben Taste, die beide Ausdauerpunkte verbrauchen. Oft muss man anhalten und gehen, um Ausdauer wieder aufzufüllen.

Das Jobsystem ist eine nette Dreingabe, aber manchmal zu umständlich. Die einzelnen Jobklassen wie Magier, Mechaniker oder Kämpfer bieten auch nicht viel Abwechslung. Technisch macht das Spiel auf der Switch keine gute Figur, weshalb man besser auf dem leistungsstärkeren PC spielen sollte. So ist die Bildrate in den Dungeons auf der Switch problematisch und instabil, während die Auflösung noch gerade so akzeptabel ist. Sowohl im TV- als auch Handheld-Modus ist sie auf der Switch einfach zu niedrig. Ein Umstand, den es auf dem PC nicht gibt.
Harvestella Komplettlösung Switch
Die Benutzeroberfläche und die Menüs laufen wohl in einer höheren Auflösung. Doch die viel wichtigeren Spielumgebungen und die Charaktermodelle sind auf der Switch ziemlich unscharf, verwaschen und haben weiche Kanten. Die Animationen der Charaktere sind hakelig und nicht fließend, was etwas stört.

Grausam wird die Bildrate bei Bossen, die dann deutlich in die Knie geht. In besonders heftigen Bosskämpfen geht sie auch mal in einem inakzeptablen Bereich von unter 20 fps. Insgesamt ist die Bildrate auf der Switch enttäuschend. Erkundet man eine Stadt oder befasst sich mit Landwirtschaft, stören die grafischen Defizite nicht so sehr. Hier hätten die Entwickler aber nochmal Hand anlegen und optimieren müssen.

Ein einfaches und zugängliches Abenteuer

Harvestella ist ein bezauberndes Spiel, das eine einfache und dennoch wichtige Landwirtschafts-Mechanik bietet. Der Spieler hat die Freiheit, seine Farm auszubauen und zu verbessern. Die Vielfalt der Pflanzen und Gemüsesorten, die angebaut werden können, ist beeindruckend und ermöglicht es dem Spieler, kreativ zu werden und verschiedene Sorten auszuprobieren. Das JPRG bietet ein zugängliches Handwerks- und Kochsystem im Haus des Spielers, das den Spaß an der Ernte und der Zubereitung von Gerichten verstärkt. Es ist erfrischend, dass die Anbaumechanik nicht nur als Mittel zum Geldverdienen dient, sondern auch einen tieferen Zweck erfüllt, indem sie eine Verbindung zum Spielercharakter und dessen Geschichte schafft.

Ein besonderes Ereignis im Spiel ist das "Quietus", eine Zeit, in der alle Bewohner des Spiels aus Angst vor einer Bedrohung in ihren Häusern bleiben. Dies schafft eine spannende Atmosphäre und verleiht der Geschichte eine zusätzliche Dimension. Überraschenderweise kann der Spielercharakter diese gefährliche Zeit überleben, was eine Möglichkeit bietet, optionale Dungeons zu erkunden und zusätzliche Herausforderungen anzunehmen. Die Dungeons geizen übrigens mit sammelbaren Objekten, quälen aber durch zeitintensives Erkunden und schwere Gegner. Es wäre besser gewesen, mehr Goodies in den Dungeons zu verstecken, den Spieler mit Geheimnissen zu locken oder ihn mit Überraschungen zu belohnen

Insgesamt bietet Harvestella eine gute Spielerfahrung für Fans von Farming-Simulationen und eine gelungene Kombination aus Landwirtschaft und anderen spielerischen Elementen aus der JRPG-Welt: Die Möglichkeit, seine Farm auszubauen, verschiedene Pflanzen anzubauen und in einer lebendigen Spielwelt Abenteuer zu erleben, macht Harvestella zu einem unterhaltsamen und interessanten Erlebnis.

Harvestella ist unter Strich ein ordentliches JPRG für die Switch. Die Rollenspiel-Elemente stechen hervor, die Landwirtschafts-Simulation steht im Hintergrund. So gesehen ist die Mischung passabel. Wer mehr auf dem Acker unterwegs sein will, der sollte sich besser an Rune Factory halten. Auch ein Abstecher nach Stardew Valley sollte in Betracht gezogen werden. Die Geschichte ist spannend, während die Charaktere liebenswert und symphatisch sind. Im Vergleich zu anderen Rollenspielen ist Harvestella weniger herausfordernd, was es zu einer angenehmen Erfahrung macht. Hier sind auch Einsteiger gerne gesehen. Profis sind aber unterfordert. In den Nebenmissionen taucht man teilweise in komplexe Geschichten ein. Der Art Style von Isamu ist ein Hingucker, und die Welt wurde mit viel Liebe zum Detail erschaffen.

Meditieren mit Musik

Akustisch macht sich eine durchdachte Klanggestaltung bemerkbar. Die allgemein ruhige und behagliche Stimmung wird durch akustische Gitarren, Klaviere und Holzblasinstrumente erzeugt. Das passt perfekt zur behaglichen und ruhigen Atmosphäre des Switch-Titels. Obwohl eine Sprachausgabe vorhanden ist, erklingt sie seltsamerweise nie während der eigentlichen Dialogsequenzen. Sie klingt auch eher unbeholfen und wird willkürlich wiedergegeben, wenn man zum Beispiel durch die Oberwelt streift. Weshalb Square Enix die Sprachausgabe so spartanisch einsetzt, ist unklar. Entweder hatten die Entwickler keine Lust oder das Budget wurde zusammengestrichen.
Harvestella Komplettlösung Switch
Abzug gibt es für die schwache technische Performance, was besonders die holprige und instabile Bildrate betrifft. Stellenweise ist die Grafik auch etwas verwaschen. Das Square Enix Harvestella als gierigen Vollpreistitel ins Rennen schickt, hätte der japanische Publisher nochmal überdenken sollen - der Preis ist für das Gebotene einfach zu hoch. Hier gilt es abzuwarten, ob das Spiel mal im günstigen Sale im eShop oder im Handel auftaucht.

Harvestella wird wohl nicht in die Liga eines Octopath Traveler vorstoßen, doch es wird seine Fans finden. Es gibt viele andere Spiele, die als Gesamtpaket überlegen sind, wie z.B. Xenoblade Chronicles 2, Tales of Vesperia: Definitive Edition oder Final Fantasy IX. Es scheint so, als wenn Square Enix einfach mal ein Gegenstück zu Rune Factory erschaffen wollte. Es bietet viel Potential, auf das die Entwickler aufbauen können, wenn sie einen Nachfolger ins Auge fassen. Und den sollte es unbedingt geben! fm

Videoquelle: CaistLP



Anzeige




Content Copyright (c) 1995-2022 GAMEFRONT Frank Michaelis, GAMEFRONT Online. All Rights Reserved. Redistribution of GAMEFRONT Content in part or in whole without prior written content is a violation of federal copyright law. All referenced company names, characters and trademarks are registered trademarks or copyrights of their respective owners. [Hinweis / Impressum / Nutzungshinweise] [Datenschutzerklärung]